In die Schule fühlt Eva sich immer ganz allein, weil die andere Mädchen nicht auf Eva achten. Sie traut sich fast nichts.
Eva ist immer hungrig und ißt zuviel. Sie weiß daß sie zu fett ist Die Mutter hat das auch schon gesagt.
Es ist heiß und Eva geht zum Schwimmbad. Unterwegs rempelt sie mit jemand zusammen und fällt. Vor ihr steht ein Jungen. Er heißt Michel. Sie reden und er erzählt er will Matrose werden. Darum wird er bald zu seinem Onkel in Hamburg gehen.
Er fragt ob sie morgen mit geht zum Schwimmbad. Eva sagt ja und geht nach Hause.
In die Schule saß Eva früher neben Karola. Aber wenn Karola und Lena gute Freundinnen bekamen ist Eva eifersüchtig geworden. Jetzt sitzt Eva neben Franziska. Franziska ist immer sehr nett.
Wenn es ein Test in Englisch gibt hat Karola in der Bank vor ihr nicht gelernt und fragt Franziska einen Spickzettel. Franziska gibt den Zettel an Eva aber Eva will es Karola nicht geben. Franziska gibt Karola selber den Zettel. Der Lehrer greift Franziskas Blatt und zieht einen dicken Strich. In der Pause geht Franziska nicht neben Eva her.
Nach Schule wartet Eva lange auf Michel. Sie denkt: Ich werde nach Hause gehen, traurig und enttäuscht. Später vielleicht ein Stück Schokolade essen. Die Süße schluckt die Tränen. Das war auch so als Erika weggezogen war. Erika, die Freundin mit der sie schon zusammen in Kindergarten war. Die Mutter hatte ihr eine Tafel Schokolade gegeben als Trost.
Aber Michel kommt, er ist nur ein bißchen spät. Eva geht öfter mit Michel. irgendwo hin. Michel sagt: du siehst gut aus.
Eva sagt zu Franziska daß es sie leit tut was passiert ist. Schon gut, sagt Franziska. Karola hat gesagt du bist immer noch eifersüchtig, weil Lena ihre Freundin ist. Franziska sieht wie Eva die Tränen in die Augen steigen. Sie legt ihr Arm um Evas Schulter.
In Bett denkt Eva an Franziska und Michel und Erika und Karola. Da muß sie wieder weinen und nachher wieder essen.
Eva und Michel gehen auch in eine Diskothek. Eva sieht auch ein paar dicke Mädchen. in Diskothek. Eine steht mitten zwischen anderen Jungen und Mädchen und lacht so als wäre sie wie die anderen. Eva und Michel tanzen. Eva vergißt ihren Elefantenkörper und tanzt ganz toll.
Vater gibt Eva eine Ohrfeige, weil sie zu spät zu Hause ist. Eva geht wortlos in ihr Zimmer und weint.
Den nächsten Tag in die Schule ist Eva schlecht. Sie erbrecht alles was sie in der Nacht gegessen hat als sie aufgewacht war.
Franziska fragt schlägt dich dein Vater oft. Nein, sagt Eva, früher als Kind habe ich öfter Ohrfeige bekommen. Was sagt deine Mutter dazu, fragt Franziska. Für jede Ohrfeige gibt es mindestens eine heimliche Tafel Schokolade, sagt Eva.
Eva erzählt vom Sommerfest im Freizeitsheim. Vater will nicht daß sie so spät allein zurückkommt. Entweder er holt Eva ab oder sie bleibt zu Hause. Eva heult fast vor Wut.
Später ißt sie wieder ganz viel Wenn ich achtzehn bin, denkt sie, dann ziehe ich aus. Freiheit. Freiheit.
Beim Sommerfest tanzen Eva und Michel. Es geht sehr gut. Ich kann das immer wieder, denkt Eva. Staunen und Freude fühlt sie. Freiheit.
Sie tanzen bis Eva frische Luft braucht. Sie sitzen draußen. Dann kommt Frank, Michels Bruder. Sie streiten sich. Willst du deinem Fettkloß beweisen was für ein toller Kerl du bist, sagt Frank. Michel stürzt sich auf ihn. Plötzlich hat Frank ein Messer in der Hand. Jemand schiebt Michel einen Stuhl zu. Michel schlagt mit dem Stuhl auf Frank ein. Der Notarzt kommt und Frank wird auf eine trage gehoben und zum Wagen gebracht.
Zu Hause weint Eva, den Kopf in die Kissen. Ich Fettkloß! Meinetwegen ist das passiert. Sie wird schlecht und erbrecht. Dann ißt sie bis ihr Magen voll ist und geht in ihr Bett zurück. Es gibt kein Problem außer diesem Problem. Der Speck ist schuld. Eingebettet in Speck verbergt sie sich, die eigentliche Eva, so wie sie sein sollte Die glückliche Eva.
Die nächste Tagen wartet Eva aber Michel kommt nicht.
Eva kauft ein Diätbuch. Sie lernt das Buch fast auswendig. Ich bin schuld, weil ich so dick bin. Eva ißt fast nichts mehr. Sie nimmt vier Pfund ab.
Warum kommt Michel nicht. Eva hat Schmerzen. Sie kann nur noch an Essen denken und ißt ganz viel. Der Hals tut ihr weh beim Schlucken und tief in ihr ist die Enttäuschung, das Versagthaben, Es-wieder-einmal –nicht-geschafft-haben.
Wenn Eva Michel wieder sieht ist Michels Backe dick geschwollen und blau. Das war mein Vater, sagt Michel, wegen Frank. Ich bin froh wenn ich endlich nach Hamburg fahren kann
Warum hast du Frank nicht einfach stehen lassen und bist weggegangen, sagt Eva.
Weil Frank dich beleidigt hat, sagt Michel. Weil er gesagt hat, daß ich ein Fettkloß bin, sagt sie, aber ich bin dick, hast du das denn nicht gesehen? Schon, sagt Michel, trotzdem den Frank geht es einen Scheißdreck an ob du dick bist oder nicht.
Die Klassen sind zu groß. Fünf Schülerinnen sollen aus den bestehenden Klassen in eine neue überwechseln. Wir sollen uns das nicht gefallen lassen, sagt Eva. Sie schlagt vor einen Brief zu schreiben mit allen Argumenten dagegen und beim Direktor abgeben
Abends ins Bett ist Eva froh. Mensch Eva, hat ein Mädchen gesagt, ich habe immer gedacht du bist dir zu gut für uns, du interessierst dich nicht für uns. Ich gehöre dazu wie die anderen auch, denkt Eva.
Michel geht nach Hamburg. Eva und Michel verabschieden sich. Michel wird ihr schreiben und sie wird ihm antworten. Es ist noch nicht vorbei.
Eva und Franziska reden oft. Ich hatte früher oft Angst nachts, dann bin ich immer zu meiner Mutter ins Bett gegangen, erzählt Franziska. Ich habe nie bei meiner Mutter geschlafen , sagt Eva, aber wenn ich geweint habe, ist sie immer gekommen und hat mich getröstet. Verdammt, denkt Eva, immer war es Essen gewesen. Essen vertreibt jeden Kummer.
Später nimmt Eva das Diätbuch und verabredet mit Mama anders zu essen.
Vater hat Eva einen Hunderter gegeben, weil es dieses Jahr nichts wird mit dem Urlaub.
Eva will Jeans kaufen und Franziska will mitgehen. Genierst du dich nicht vor mir, weil ich so dick bin, fragt Eva. Du spinnst, sagt Franziska, wieso soll ich mich da genieren. Es gibt halt Dünne und Dicke, na und. Sie bringt Eva eine helle Hose und einem rosafarbenen Hemd. Eva steht vor dem Spiegel, erstaunt, verblüfft, daß sie so aussehen kann.
Schön ist das, sagt Franziska. Findest du nicht, daß ich zu dick bin für solche Sachen, fragt Eva. Mir gefällst du so, sagt Franziska. Und was soll's! Im dunklen Faltenrock bist du auch nicht dünner. So bist du nun mal. Und du siehst wirklich gut aus. Schau nur!
Eva schaut und lacht. Und da geschieht es. Eigentlich geschieht nichts Sichtbares und trotzdem ist sie plötzlich die Eva, die sie sein will. Sie lacht, sie kann nicht aufhören. Sie lacht in Franziskas erstauntes Gesicht hinein und sagt, während ihr das Lachen fast die Stimme nimmt: wie ein Sommertag sehe ich aus. Wie ein Sommertag.
· Voor diegene die een schema moeten maken hier is het schema!!!
Bitterschokolade, Mirjam Pressler
Volgorde: ZEIT, ORT, PERSONEN, HANDLUNG
Morgen Schule Eva und die Mädchen aus ihre Klasse /Eva fühlt sich ganz allein, weil die andere Mädchen nicht auf Eva achten. Sie traut sich fast nichts.
Mittag Park Eva Eva kauft Heringssalat. Sie weiß daß sie zu fett ist, aber sie ist immer hungrig. Sie versteckt sich im Park und ißt.
Nachmittag zu Hause Eva und Mutter Eva will nichts essen, aber sie muß. Ihre Mutter macht Pfannkuchen.
Nachmittag zu Hause in ihrem Zimmer Eva Eva greift nach der Schokolade in Nachttichschublade und ißt. Sie nehmt sich vor zum Abendessen nichts zu essen. Sie denkt: ich bin zu fett. Die Mutter hat das auch schon gesagt. Der Vater hat gegrinst: es gibt Männer die haben ganz gern was in der Hand.
Nachmittag unterwegs zum Schwimmbad Eva und Michel Es ist heiß und Eva geht zum Schwimmbad. Unterwegs rempelt sie mit jemand zusammen und fällt. Vor ihr steht ein Jungen. Er heißt Michel. Sie reden und er erzählt er will Schiffsjunge werden und später Matrose. Darum wird er bald zu seinem Onkel in Hamburg gehen. Er fragt ob sie morgen mit geht zum Schwimmbad. Eva sagt ja und geht nach Hause.
Abend zu Hause Eva Eva hat nur einen Joghurt gegessen und liegt ins Bett. Sie denkt ich brauche überhaupt nicht mehr soviel zu essen. Aber denn fangt sie an über Essen zu denken. Leise erhebt sie sich und geht in die Küchen und fangt an zu essen. Dann wird ihr schlecht. Sie geht zurück in ihr Bett und weint.
Nächsten Morgen Schule Eva, Franziska, Karola. Lena. Herr Hochstein Früher saß Eva neben Karola. Aber wenn Karola und Lena gute Freundinnen bekamen ist Eva eifersüchtig geworden. Dann kam Franziska neu in die Klasse. Jetzt sitzt Eva neben ihr. Franziska ist immer sehr nett. Heute gibt's ein Test in Englisch. Karola in der Bank vor ihr hat nicht gelernt und fragt Franziska einen Spickzettel. Franziska gibt den Zettel an Eva aber Eva will es Karola nicht geben. Franziska gibt Karola selber den Zettel. Der Lehrer greift Franziskas Blatt und zieht mit seinem roten Filzschreiber einen dicken Strich. In der Pause geht Franziska nicht neben Eva her.
Nachmittag am Brunnen Eva und Michel Eva wartet lange auf Michel. Sie denkt: Ich werde nach Hause gehen, traurig und enttäuscht. Später vielleicht ein Stück Schokolade essen. Die Süße schluckt die Tränen. Das war auch so als Erika weggezogen war. Erika, die Freundin mit der sie schon zusammen in Kindergarten war. Die Mutter hatte ihr eine Tafel Schokolade gegeben als Trost.Michel kommt, er ist nur ein bißchen spät. Sie gehen zum Fluß. Michel breitet sein Hemd auf dem Boden aus und sie legen sich ein bißchen in der Schatten. Michel legt seine Hand auf ihr Brust. Nein sagt Eva laut. Blöde Kuh sagt Michel und geht ins Wasser. Als er zurück kommt will Eva gehen. Das mit dem blöden Kuh habe ich nicht so gemeint, sagt Michel. Schon gut, sagt Eva. Sie verabreden Samstag ins Kino zu gehen.
Abend zu Hause Eva, Vater und Mutter Eva kommt zu spät nach Hause. Der Papa ist böse und fragt wo sie war. Eva sagt sie war mit einer Freundin am Fluß. Sie sagt sie ist kein kleines Kind mehr.
Nächsten Tag Schule Eva und Franziska Eva sagt zu Franziska daß es sie leit tut von gestern. Schon gut, sagt Franziska. Karola hat gesagt du bist immer noch eifersüchtig, weil Lena ihre Freundin ist. Franziska sieht wie Eva die Tränen in die Augen steigen. Sie legt ihr Arm um Evas Schulter.Am
Mittag ißt Eva Krabbensalat im Park.
Abends Bett Eva Eva denkt an Franziska und Michel und Erika und Karola. Da muß sie wieder weinen. Ich leide denkt sie. Nach eine Weile schlaft sie ein.
Mitternacht Küchen Eva, Mutter Eva wacht auf und geht in die Küche. Die Mutter kommt auch und macht ihr ein Spiegelei. Eva sagt: ich war mit einem Jungen am Fluß.
Samstag Café und Kino Eva und Michel Eva geht zum Café mit Michel. Sie hat die Haare offen. Michel sagt: du siehst gut aus. Sie sprechen wenig. Später gehen sie ins Kino und Michel hält Evas Hand.Um zehn bringt er Eva nach Hause. Heute putzt sie nicht die Zähne, sie will die Erinnerung nicht wegwaschen.
Nachts Bett Eva Eva hat ein schrecklicher Traum. Michel sieht halb aus wie Karola und will sie erstechen mit einem Säbel. Eva wacht auf und weint vor Erleichterung.Im Kühlschrank ist noch eine Schüssel Schokoladenpudding.
Sonntag bei Oma Eva, Berthold, Vater, Mutter und Oma Sie gehen jeden Sonntag zur Oma. Eva geht nicht gern. Sie erinnert sich wenn sie bei Oma war und Mama im Krankenhaus. Evachen hier und Evachen da. Aber dann kam Vater und erzählte daß Berthold geboren war. Oma und Vater waren so froh daß es ein Junge war. Sie haben nicht mehr auf Eva geschaut.Bei Oma müssen sie wieder viel essen und ganz fett. Auch sieht Eva da wieder die Fotos ihres Vaters. Er ist auch immer dick gewesen.
Sonntag wieder zu Hause Eva, Berthold, Vater und Mutter Vater fangt wieder an Berthold zu sagen daß er zu faul ist in der Schule. Berthold sagt nicht mehr, ißt schnell seine Kuchen und trinkt viel Kakao nach.Eva ißt zuerst nichts, aber Vater fragt warum nicht. Eva sagt: bei deiner Meckerei kann einem der Appetit vergehen.Mutter will nicht daß sie streiten beim Essen, das ist nicht gesund. Wenn es nach der Mutter geht war es überhaupt nie gesund zu streiten. Aber für den Vater war es offensichtlich gesund, jeden Tag zu meckern. Mutter sagt das Stück wirst du doch noch essen. Eva macht es wie Berthold. Sie trinkt viel Kakao nach.
Sonntagabend Milchbar Eva und Michel Michel halt Evas Hand. Eva sagt sie will in eine Diskothek gehen.. Michel wäre lieber mit Eva allein irgendwo und will mit Eva nach Hause. Nein, sagt Eva, du kennst meinen Vater nicht.
Sonntagabend Diskothek Eva und Michel Eva sieht auch ein paar dicke Mädchen. Eine steht mitten zwischen anderen Jungen und Mädchen und lacht so als wäre sie wie die anderen.Eva und Michel tanzen. Eva vergißt ihren Elefantenkörper und tanzt ganz toll.Michel fragt: kommst du Samstag mit ins Freizeitheim, da ist ein Sommerfest.
Sonntag-abend zu Hause Eva, Vater, Mutter Vater gibt Eva eine Ohrfeige, weil sie zu spät ist. Mutter sagt: sie ist schon fünfzehn. Wann soll sie denn ihre Jugend genießen wenn nicht jetzt. Eva hört sie Verbitterung in der Stimme der Mutter.Eva geht wortlos in ihr Zimmer und weint. Du gemeines Schwein, sagt sie laut.Mutter kommt herein und sagt er meint das nicht so.
Nächsten Tag Schule Eva, Franziska Eva ist schlecht. Sie erbrecht alles was sie in der Nacht gegessen hat als sie aufgewacht war.Franziska kommt und sie reden. Franziska fragt schlägt dich dein Vater oft. Nein, sagt Eva, früher als Kind habe ich öfter Ohrfeige bekommen. Was sagt deine Mutter dazu, fragt Franziska. Sie leidet mit mir. Für jede Ohrfeige gibt es mindestens eine heimliche Tafel Schokolade, sagt Eva.Franziska sagt: deine Haare sind viel schöner wenn sie offen sind. Du hast wirklich tolle Haare.
Mittags zu Hause Eva Papa ruft an. Er sagt: ich hatte gestern wirklich Angst, daß dir etwas passiert ist. Die Ohrfeige hätte ich dir nicht geben sollen.
Abend zu Hause Eva, Vater und Mutter Eva hat zum Abendessen fast nichts gegessen vor Aufregung. Sie erzählt von dem Sommerfest im Freizeitsheim. Vater will nicht daß sie so spät allein zurückkommt.Entweder er holt Eva ab oder sie bleibt zu Hause. Eva heult fast vor Wut. Als sie in ihrem Zimmer ist kommt die Mutter mit einem Tablett herein. Du kannst doch nicht ohne essen schlafen gehen, sagt sie. Eva ißt alles. Wenn ich achtzehn bin, denkt sie, dann ziehe ich aus. Freiheit. Freiheit.
bei der Schmidhuber Eva, Mutter und die Schmidhuber Die Schmidhuber, eine Freundin der Mutter macht ein Kleid für das Sommerfest.Wenn ich noch mal so jung wäre würde ich alles anders machen, sagt die Mutter. Ich würde nicht mehr so früh heiraten. Eva, lerne so einen Beruf, daß du nie auf einen Mann angewiesen bist. Auf sein Geld, mein ich, sagt die Schmidhuber. Freiheit, denkt Eva, Freiheit.Eva muß das Kleid anprobieren. Sie steht vor dem Spiegel und öffnet den Pferdeschwanz. Die Schmidhuber sagt: gut siehst du aus, Eva. So solltest du die Haare immer tragen. Laß dir nicht alles gefallen, Eva.
Freitag zu Hause Vater und Eva Beim Essen fragt der Vater: also was ist mit morgen Abend. Du kannst mich abholen, sagt Eva. Wenn der Vater hört wo es ist, schaut er hoch. Er ist böse denkt Eva, er würde mir am liebsten verbieten hinzugehen. Sie schiebt den Glasteller mit dem Nachtisch weg.
Samstag das Freizeitheim Eva, Michel und Frank Eva und Michel tanzen. Es geht sehr gut. Ich kann das immer wieder, denkt Eva. Staunen und Freude fühlt sie. Freiheit.Eva und Michel gehen draußen. Wenn sie wieder rein gehen steht Frank an der Türpfosten gelehnt. Er ist Michel's Bruder. Er ist nicht besonders freundlich.Sie tanzen wieder bis Eva frische Luft braucht. Sie sitzen draußen. Michel legt seine Hand auf ihr Knie und schiebt sie weiter unter ihren Rock.Was macht denn unser Kleiner da, fragt Frank. Hau ab, Frank, sagt Michel. Sie streiten sich. Willst du deinem Fettkloß beweisen was für ein toller Kerl du bist, sagt Frank. Michel stürzt sich auf ihn. Plötzlich hat Frank ein Messer in der Hand. Jemand schiebt Michel einen Stuhl zu. Michel schlagt mit dem Stuhl auf Frank ein. Der Notarzt kommt und Frank wird auf eine trage gehoben und zum Wagen gebracht.
Samstag zu Hause Eva Eva weint, den Kopf in die Kissen. Ich Fettkloß! Meinetwegen ist das passiert. Sie wird schlecht und erbrecht. Dann ißt sie bis ihr Magen voll ist und geht in ihr Bett zurück. Es gibt kein Problem außer diesem Problem. Der Speck ist schuld. Eingebettet in Speck verbergt sie sich, die eigentliche Eva, so wie sie sein sollte Die glückliche Eva.
Montag Brunnenrand Eva Eva wartet aber Michel kommt nicht.
Montag Buchhandlung Eva Eva kauft ein Diätbuch.
Montag zu Hause Eva Eva lernt das Buch fast auswendig. Ich bin schuld, weil ich so dick bin. In welchem Krankenhaus ist Frank. Tausend Kalorien am Tag, nicht mehr. Warum ist Michel denn nicht gekommen.Eva, Abendessen, ruft die Mutter. Ich habe keinen Hunger sagt Eva. Wieso denn, fragt Mutter, bist du krank? Kann ich dir trauen, denkt Eva. Nein, lieber nicht. Eva hat Angst vor peinlichen Bemerkungen: Laß nur, es gibt Männer die haben ganz gern was in der Hand. Ich bin nicht krank, sagt sie, ich habe ganz einfach keinen Hunger.
die nächste Tage zu Hause Eva Eva ißt fast nichts. Sie nimmt vier Pfund ab.Warum kommt Michel nicht. Eva hat Schmerzen. Sie kann nur noch an Essen denken. Sie geht in die Küche, nimmt ein Holzbrett mit Essen und tragt das in ihr Zimmer. Sie ißt alles. Der Hals tut ihr weh beim Schlucken und tief in ihr ist die Enttäuschung, das Versagthaben, Es-wieder-einmal –nicht-geschafft-haben.
In die Schule Eva und Franziska Ich schaffe es nicht, sagt Franziska. Dann weiß Eva wie wichtig es ihr ist daß Franziska in der Klasse bleibt. Ich werde mit dir lernen, sagt sie. Franziska legt ihre Arme um Evas Hals und gibt ihr einen Kuß auf die Backe.
Freitag Café Eva und Michel Michels Backe ist dick geschwollen und blau. Das war mein Vater, sagt Michel, wegen Frank. Ich bin froh wenn ich endlich wegfahren kann. Am 31 Juli um 14.16 geht mein Zug.Ich habe schon gestern und vorgestern auf dich gewartet, sagt Eva. Ich habe mich geschämt, sagt Michel. Warum hast du Frank nicht einfach stehen lassen und bist weggegangen, sagt Eva.Weil Frank dich beleidigt hat, sagt Michel. Eva fühlt ihr Magen zu einem Klumpen werden. Weil er gesagt hat, daß ich ein Fettkloß bin, sagt sie, aber ich bin dick. hast du das denn nicht gesehen? Der Klumpen in Evas Bauch löst sich. Schon, sagt Michel, trotzdem den Frank geht es einen Scheißdreck an ob du dick bist oder nicht.
Freitag am Fluß Eva und Michel Sie gingen am Fluß entlang. Auf einer kleinen Lichtung setzen sie sich ins Gras. Michel streichelt Eva. Du bist ein schönes Mädchen, sagt er und drückt sich an sie. Nein, ich kann nicht, sagt Eva. Macht doch nichts, sagt Michel, ich habe ja gewußt daß du nicht so bist wie die anderen Mädchen. Vielleicht werde ich noch so, sagt Eva, vielleicht lerne ich es noch.
Montag Schule Herr Hochstein und die Klasse Die Klassen sind zu groß. Es wird noch eine zusätzliche Klasse eingerichtet. Fünf Schülerinnen sollen aus den bestehenden Klassen in de neue überwechseln.Wir sollen uns das nicht gefallen lassen, sagt Eva, wir sollen uns wehren. Keiner darf gezwungen werden aus einer Klasse zu gehen in der er nun schon fast fünf Jahre drin ist. Wir gehen jedenfalls nicht raus, ich und Eva, sagt Franziska. Eva schlagt vor einen Brief zu schreiben mit allen Argumenten dagegen und beim Direktor abgeben. Eva, Franziska, Susanne und Anna werden den Brief schreiben.
Abends im Bett Eva Eva ist froh. Mensch Eva, hat Susanne gesagt, ich habe immer gedacht du bist dir zu gut für uns, du interessierst dich nicht für uns. Ich gehöre dazu wie die anderen auch, denkt Eva.
Hauptbahnhof Eva Heute geht Michel weg nach Hamburg. Eva ist ganz früh, sie will nicht gesehen werden. Michel und sie haben sich gestern schon verabschiedet. Michel wird ihr schreiben, sicher und sie wird ihm antworten. Es ist noch nicht vorbei.
zu Hause die Familie Beim Frühstück zieht der Vater sein Portemonnaie und halt Eva einen Hunderter hin. Hier, kauf dir was Schönes, weil es doch dieses Jahr nichts wird mit dem Urlaub.Später bekommt sie eine Karte von Michel.
zu Hause Eva und Franziska Franziska kommt. Mir war langweilig zu Hause, sagt sie. Sie gehen in Evas Zimmer und reden. Ich hatte früher oft Angst nachts, dann bin ich immer zu meiner Mutter ins Bett gegangen, erzählt Franziska. Ich habe nie bei meiner Mutter geschlafen , sagt Eva, aber wenn ich geweint habe, ist sie immer gekommen und hat mich getröstet. Verdammt, denkt Eva, immer war es Essen gewesen. Essen vertreibt jeden Kummer.
zu Hause Eva und Mutter Eva nimmt das Diätbuch. Mama, sagt sie, kannst du nicht für mich mal anders kochen. Ich würde gern ein bißchen abnehmen. Du siehst doch gut aus, sagt die Mutter und daß du so schwer bist, das hast du vom Papa. Ich will es aber ausprobieren und ich will es nicht heimlich tun, sagt Eva nicht mehr heimlich essen und nicht mehr heimlich hungern. Wir können doch mal probieren. Natürlich sagt die Mutter. Weißt du was, ich mache auch mit und dem Papa kann es auch nicht schaden. Und wenn es dem Papa nicht schmeckt, dann schicken wir ihn ins Restaurant. Eva lacht: traust du dich das? Vielleicht nicht, sagt Mutter. Eva legt ihrer Mutter die Arme um den Hals und Küßt sie. Eva, sagt die Mutter, ach Eva. Du sollst es besser machen als ich. Du sollst gescheiter sein.
in der Stadt Eva und Franziska Eva will Jeans kaufen und Franziska will mitgehen. Sie bringt Eva eine helle Hose. Die Farbe paßt zu deinen Haaren, sagt sie. Genierst du dich nicht vor mir, weil ich so dick bin, fragt Eva. Du spinnst, sagt Franziska, wieso soll ich mich da genieren. Es gibt halt Dünne und Dicke, na und.Der Reißverschluß geht zu, ein bißchen schwer, aber er geht. So muß es sein, sagt Franziska und holt einem rosafarbenen Hemd.Eva steht vor dem Spiegel, erstaunt, verblüfft, daß sie so aussehen kann. Schön ist das, sagt Franziska. Findest du nicht, daß ich zu dick bin für solche Sachen, fragt Eva. Mir gefällst du so, sagt Franziska. Und was soll's! Im dunklen Faltenrock bist du auch nicht dünner. So bist du nun mal. Und du siehst wirklich gut aus. Schau nur!Eva schaut und lacht. Und da geschieht es. Eigentlich geschieht nichts Sichtbares und trotzdem ist sie plötzlich die Eva, die sie sein will. Sie lacht in Franziskas erstauntes Gesicht hinein und sagt, während ihr das Lachen fast die Stimme nimmt: wie ein Sommertag sehe ich aus. Wie ein Sommertag.
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